Samstag, 10. März 2012

Teil 2, Kapitel 3 - April 2010... Happy Earth Day

Lange Zeit war nichts an Wahnsinn von mir zu hören, aber trotzdem möchte ich auch hier mal zum Besten geben, was der gestrige Tag der Erde denn so an Absurditäten zu bieten hatte und wie ich damit fertig wurde:

Ja, gestern war tatsächlich ein Feiertag - zwar keiner der gesetzlichen, für die man einen Tag frei bekommt, aber doch einer, der vor nunmehr 40 Jahren eingeführt wurde und, wie ich finde, durchaus der Feiertag für Barfüßer sein kann: der Tag der Erde (auf Englisch: Earth Day). Nun kann es natürlich sein, daß die Sportbarfüßer unter uns eher die Geurtstage von Zola Budd oder Abebe Bikila als Feiertage zelebrieren, aber der Tag der Erde als wiederkehrende Erinnerung an Umweltbewußtsein, Hinterfragen des Konsumverhaltens und den Respekt unserem Heimatplaneten gegenüber hat, meiner Meinung nach, auch und gerade für Barfüßer eine besondere Bedeutung, denn wir laufen ja auf ihr und genießen es, was die Erde an verschiedenen Untergründen zu bieten hat.

Es war also klar, daß ich in diesem Bewußtsein und auch zu einem großen Teil meiner spirituellen Ausrichtung folgend, so viele barfüßige Schritte wie irgend möglich auf eben dieser Erde, der natürlichen, zurücklegen wollte. In diesem Bewußtsein begann ich den Tag, und fühlte schon am Anfang leichte Frustration, als im Hof der Spotzen und Pröttern des benzingetriebenen Rasenmähers zu hören war, als der Hausmeister sich gerade diesen Vormittag zur Kürzung des kleinen Rasens in unserem Hof aussuchte. Fröhlichen Tag der Erde, Trottel! Da ich noch ein paar Einkäufe zu machen hatte, ging es dann barfuß in die Innenstadt, wo ich dann meine übliche Route im zentralen kleinen Einkaufszentrum vor mir hatte, und die zuerst abgeebbte Frustration in Ärger umschlug, als ich sah, daß just an diesem Tage ein Autohaus seine blitzenden Fahrzeuge dort präsentierte, und die tollen Slogans "Unsere neuen 'Eco'-Modelle" und "Wir sind Rallye-Weltmeister" auf absurde Art nebeneinandergestellt waren. Das, und dazu das Bild der durch das Einkaufsland fast zombiehaft trottenden Konsumenten verursachte mir fast Übelkeit. Ich wollte nur schnell das erledigen, weswegen ich hergekommen war und wieder dort raus.

Zuhause angekommen, hatte ich erstmal den Wunsch, etwas zu "chillen" und legte mich ins Bett, wo ich - Göttin sei Dank, traumlos - ungefähr zwei Stunden lang schlief. Es war später Nachmittag, zwischen 17 und 18 Uhr, als ich erwachte, mich wieder besser fühlte und mir einen Kaffee zum Anlassen meines inneren Motors machte. Koffein ist nun mal mein Treibstoff. :-) Dann sollte aber endlich der barfüßige und schöne Teil des Tages beginnen.

Ich ging also an den Lieblingsort meiner barfüßigen Sonntagsspaziergänge, der nun in der frühen Abendsonne eine andere und auch friedlichere und entspanntere Stimmung bekam, als dies sonst mitten am Tage der Fall ist.



Und auch wenn dies eher gebändigte Natur ist, so habe ich dort doch trotzdem den Kontakt mit Mutter Erde, den ich brauche, um Energie zu tanken und gleichzeitig zu entspannen. Ich roch die Frühlingsaromen von Gras, Blüten und frischem Grün an den Bäumen und fühlte die Erde unter mir und die vorher am Tag aufgekommenen Gefühle von Frustration, Ärger und der leichten Übelkeit fielen nun endgültig von mir ab.





Nachdem ich mich nun so mit Energie ersorgt hatte, fühlte ich nun den Drang, auch etwas an die von mir als Große Mutter und Göttin verehrte Erde zurückzugeben. Ich stellte mich also aufrecht ins Gras, Füße schulterbreit auseinander, atmete tief ein, schloß die Augen, fokussierte etwas von der spirituellen Energie, die ich empfangen hatte und schickte sie im Ausatmen versehen mit meiner Liebe durch meinen Körper erdwärts und durch meine nackten Sohlen direkt in die Erde zurück. Dieser Austausch von Energie und Liebe war es, der meine barfüßige Erfahrung an diesem Tag zu einem wirklichen perfekten spirituellen Ereignis machte.

Natürlich wird es jetzt Leute geben, die dies lesen und sich fragen, was denn dieser New-Age-Nonsens oder dieses Hippie-Gehabe soll... Nun, ich muß sagen, diese Befriedigung meines inneren Blumenkinds ist einfach eine praktische Hilfe, um die im "normalen" Leben und in der Arbeitswelt auf mich einströmenden Eindrücke zu kontern - das ist meine Methode, um mich zu vergewissern, daß ich wirklich lebe anstatt nur zu funktionieren. Meine Umwelt nimmt mich ja eh meistens als "den Freak" wahr - und so gehe ich auch offensiv und fröhlich darauf zu und sage "Na klar, ich bin das, was ihr einen Freak, Hippie, Verrückten nennt... und wißt ihr was? Ich liebe es, ich zu sein!"



Nun, die Woche der barfüßigen Freiheit ist noch nicht vorbei... Da liegt jetzt ein Wochenende vor mir, das zum einen Spaß bereithält - mein barfüßiger Besuch auf dem Mittelalterlich Phantasie Spectaculum in Gelsenkirchen am Samstag - und zum anderen angesichts der äußerst barfußfreundlichen Wettervorhersage den Plan für den Sonntag zu einer Wiederholung des vergangenen Sonntags macht: barfüßiger Gang zu meinem Lieblingssee und das Tanken von Energie vor der Arbeitswoche über das Gefühl aller vier Elemente: der Erde, die mich trägt, der Luft, die als Wind um meinen Körper streicht, des Wassers, in das ich (zumindest zum Teil) eintauche und des Feuers, das die Sonne mir schickt. Oh, da bin ich ja schon wieder in die spirituelle Schiene geraten...

Also dann, auf in den letzten und schönen Teil meiner Woche Freiheit für die Füße.
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"Life is chaos, chaos is life! Control is an illusion!"
- Trance Gemini

Fortsetzung:

Und beinahe hääte ich es vergessen... das Benutzen öffentlicher Verkehrsmittel hält ja oft Stilblüten besonderer Art bereit - so war es vergangenen Dienstag, als ich nach langen Jahren meinen Heimatort besuchte und auf dem Weg per Bus in den "dreckigen" Ortsteil aus dem ich stamme zuerst (leider zu schnell, sonst hätte ich ein Foto) an einem Betrieb vorbeifuhr, dessen Inhaber nur das werden konnte, was er ist: "Dunkelmann Bestattungen" (ja gibt es, auf der Hünxer Straße in Dinslaken... ).
Und diese Firma hat es auch in die Liste der lustigen Bestatter auf echtenamen.de geschafft:
http://www.echtenamen.de/kategorie.php4?id=7

Und dann hatte der Bus selbst noch eine kleine Überraschung an den Fenstern kleben, die uns deutlich macht, daß es wichtig ist, den richtigen Beruf zu wählen. Wieviel mehr als jetzt hätte wohl der auf dem obersten Werbekleber zitierte erreicht, hätte er das gemacht, was auf den Werbeklebern darunter steht...:



Ich frage mich, ob ein Katholik die Dinger da hingeklebt hat...

Grinsend mit nackten Zehen wackelnd,

~*Ganesha*~
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"Life is chaos, chaos is life! Control is an illusion!"
- Trance Gemini
 

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