Samstag, 10. März 2012

Teil 2, Kapitel 13 - Mainstream und Tod...

Heute ist es mal keine Satire, die mich dazu verleitet, etwas zum Thema Wahnsinn zu schreiben, sondern der seit seit ca. 17 Uhr an dem Haus, in dem ich wohne vorbeiziehende Zweiton-Soundtrack massenhaft vorbeifahrender Rettungsfahrzeuge. Das Haus liegt an der Verbindungssstraße zum Ortseingang von Duisburg, nahe dem Duisburger Zoo. Und wie aus den Nachrichten bekannt ist, sollte in Duisburg ja eigentlich nur eine große Party auf dem Gelände des ehemaligen zentralen Güterbahnhofs steigen, die dann aber aufgrund einer Massenpanik zu einer Tragödie wurde. 18 Tote und mindestens 80 zum Teil Schwerverletzte... Anscheinend hatte die Veranstalter nicht mit dem derart massenhaften Ansturm der Besucher gerechnet, und so gab es nur einen Zugang zum Gelände durch eine Straßenunterführung, die dann für zuviele Menschen schnell zu eng wurde...

Am Nachmittag war ich noch zu meinem üblichen Wochenendeinkauf in der Innenstadt der Nachbarstadt Duisburgs und dachte beim Anblick mancher potentieller Besucher der sogenannten Loveparade, die dort herumliefen, daß es schade ist, wie sehr doch etwas, was mal Subkultur was so sehr zum Mainstream geworden ist, daß eine Kette von Fitnesscentern mit zwei boxenden ukrainischen Brüdern als Werbeträgern die Veranstaltung sponsort...
Die Subkultur, aus der es hervorgegangen ist, ist aber noch lebendig und auf der als Gegenentwurf unter dem Titel "Fuck the Loveparade" 1997 gestarteten Demonstration Fuckparade zu erleben (die nach wie vor nicht nur eine Musikprozession, sondern tatsächlich immer noch eine Demo ist).

Wenn überhaupt, dann ist das eine Straßentanz- und Laufveranstaltung elektronischer Musik, zu der ich gehen würde. Und als ich dann mit meinen Einkaufstaschen in der U-Bahn saß, die dann an meiner Wohnhaft vorbei weiter in Richtung Duisburg fuhr, direkt in Richtung des Meinstream-Events, fühlte ich mich darin bestätigt, nicht dahin gehen zu wollen. Station für Station stiegen immer mehr Leute ein, die eindeutig das "Mainstream"-Label an sich trugen, die Bahn so stark auffüllten, daß das Aussteigen an meiner Haltestelle kurz vor der Grenze zu Duisburg zu einer unfreiwilligen Gruppenkuschelerfahrung wurde. Herdentiere auf dem Weg zur Stampede... sowas in der Art dachte ich in dem Moment - ohne zu dem Zeitpunkt zu wissen, daß es nur etwa 2 Stunden später zu etwas in der Art kommen sollte...

Mainstream kann tödlich sein.

~*Ganesha*~
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"Life is chaos, chaos is life! Control is an illusion!"
- Trance Gemini

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