Irgendwie ja klar, daß die Aushängefigur des deutschen digitalen Lebens, sozusagen "Blogger 1", auch was dazu zu sagen hat. Und diesmal durchaus Richtiges:
"Aus dem Datendebakel um das neue Meldegesetz lassen sich zwei Lehren
ziehen. Die zunächst dramatischere: Die derzeitige Form des
Parlamentarismus in Deutschland scheint ungefähr so gut zu funktionieren
wie der Verfassungsschutz. Wenn sich struktureller Informationsmangel
und Arbeitsüberlastung sehr lieb haben, dann bekommen sie ein Kind
namens Unprofessionalität. (...)
Die zweite Lehre aus dem Meldegesetzmenetekel ist weniger
offensichtlich, weil ihre Wirkung nur indirekt zu sehen ist: Die Politik
des Umgangs mit Neuem ist defekt. Am neuen Meldegesetz lässt sich
erahnen, wie groß der Unterschied zwischen Althergebrachtem und Neuem
sein kann. Zur Erinnerung: In den fraglichen Passagen dieses Gesetzes
geht es um "Daten aus einer Melderegisterauskunft zu Zwecken der Werbung oder des Adresshandels".
Man muss sich die Reaktion der Koalition vorstellen, hätten nicht
traditionelle Datenhändler, sondern neue Datenmagnaten wie Facebook oder
Google auf dieses Gesetz gedrungen. In den darauffolgenden Wochen
hätten zwei Dutzend Abgeordnete Zweitwohnungssteuer für die
Talkshowstudios zahlen müssen. Das "Handelsblatt" hätte auf täglich drei
Printausgaben aufstocken müssen, um mit dem Druck der Empörungskolumnen
von MdBs hinterherzukommen."
Komplette Kolumne des Herrn Lobo hier zu lesen:
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/meldegesetz-lehren-aus-dem-meldemurks-a-843508.html
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