Donnerstag, 12. September 2013

Aus aktuellem Anlass - Reloaded:

Da gibt es einen Schreiberling, anders möchte ich das nicht bezeichnen, der dem Prinzip folgen möchte, das da lautet "Die Feder ist mächtiger als das Schwert". Dieser Schreiberling heißt Franz-Josef Wagner, arbeitet beim Axel-Springer-Verlag und schreibt - nennen wir es mal wertfrei: Kolumnen für die "Bild", die wohl gern eine Zeitung wär, aber im Grunde nach wie vor die Demagogiepostille des häßlichen Deutschen ist. Aus der Riege der "Bild"-Leser stammen die Mitläufer bei Nazi-Demos, der Grüßer von Rostock und sein geistiger aber weniger inkontinenter Nachfahre, der Grüßer von Hellersdorf.


Nee, ihr seid keine Nazis... ihr lest bloß "Bild-Zeitung"!


Das Dumme ist: im Falle der "Bild"-"Zeitung" ist tatsächlich die Feder des Schreiberlings mächtiger als das Schwert und oft blutgetränkt, da nicht selten aufgrund derer Demagogie andere Menschen verletzt oder sogar getötet wurden. Gerade im Bereich der APO, der außerparlamentarischen Opposition der späten 1960er und dem daraus hervorgegangenen radikalisierten Teil, aus dem später die Rote Armee Fraktion entstand, hat das Aufhetzen der Deutschen (West) durch die Springer-Presse dazu geführt, die Lage soweit anzuheizen, dass in der jungen Bundesrepublik faktisch der Ausnahmezustand erklärt werden musste (Stichwort: Notstandsgesetze).  

Und nun ist es wieder soweit, was die Qualität der Hetze aus blutgetränkter Feder angeht: nur aus dokumentarischen Gründen gebe ich hier den Originalbeitrag des Herrn Wagner wieder:




BILD-Autor Franz Josef Wagner schreibt dem US-Präsidenten 

Lieber Barack Obama,



Von FRANZ JOSEF WAGNER

Sie sind der Präsident des mächtigsten Staates der Welt.
Der Vereinigten Staaten. Mächtiger als Julius Cäsar, mächtiger als Alexander der Große.

Einen ohnmächtigeren Herrscher der Welt hat die Geschichte nicht erlebt. Sie, Barack Obama, sitzen in Ihrem berühmten Oval Office und blicken auf den gemähten Rasen.
Aber da draußen in der Welt gibt es wahrhaftige, lebendige Teufel.

Deren Werke sehen wir.
Die Gas-toten Kinder.

Lieber Barack Obama, Sie sind der mächtigste Mensch der Welt.
Warum machen Sie nicht ruckzuck alldem ein Ende?
Ein Knopfdruck. Drohnen.

Der mächtigste Mann der Welt könnte das Böse auslöschen.
Was mich irritiert ist, dass er dem Bösen nicht entgegentritt.

Rote Linie – das war ja ein Wort. Ihre rote Linie ist weich geworden.
Zusammenfassend über Sie kann ich sagen: Sie sind ein Weichei.
Sie sind ein absolut toller, sympathischer Mann. Sie reden wie Gandhi.
Sie sind auf Hawaii geboren. Mutter ein Hippie. Vater ein Schwarzer.

Sie waren Sozialarbeiter. Millionen haben Sie hingerissen mit: „Yes, we can!“.
Amerika ist die Polizei der Welt. Amerika verteidigt die Werte unseres Planeten.
Barack Obama ist ein schwacher Polizist. Er ist zu nett. Er ist ein braver Familienvater.

Sein Problem ist, dass er nicht den Baseballschläger rausnimmt.

Gegen das Böse.

Herzlichst
F. J. Wagner


Im Grunde ist das doch nichts anderes als "The Next Generation" beim Springer-Verlag. So wie traditionell gegen die Linken, die "Sozialschmarotzer", die Moslems, die Asylanten, die Anders- weil kreativer Denkenden gehetzt wurde, so schießt sich die "Bild" nun auf das neue Feindbild im arabischen Raum ein, dass da heißt: Baschar al-Assad.

Volker Pispers sprach in dem Zusammenhang vom "Arschloch im Wandschrank", das man immer mal hervorholen und ihm links und rechts eine reinhauen konnte. Für Bush senior und Bush junior war das Saddam Hussein (der zuerst von den USA hochgerüstet wurde, weil die Angst vor dem Ayatollah hatten). Dummerweise hat Bush junior den Wandschrank leergemacht. Dann: Osama Bin-Laden, ebenfalls von den USA mit Hilfe der CIA hochgerüstet und ausgebildet, nebst seiner Mujaheddin, damit er unter Gnaden der USA Afghanistan von den bösen Kommunisten befreien konnte, die in Gestalt der sowjetischen Streikräfte das Land besetzt hatten. Nachdem Bin-Laden und die Mujaheddin den Willen der USA erfüllt hatten, ließen die ihn auf den Trümmern sitzen. (Nachzusehen im Video, das ich in meinem vorherigen Blogeintrag verlinkt habe.)

Und jetzt soll Assad in den Wandschrank - zumindest nach dem Willen des Herrn Wagner, der wohl sehr gern die "alten Zeiten" zurückhaben will, indem er schreibt: "Amerika ist die Polizei der Welt. Amerika verteidigt die Werte unseres Planeten." Also, ich für meinen Teil möchte dann lieber den Planeten wechseln. Amerika verteidigt meine Werte nämlich nicht.

Alle Kriege, die dazu geführt haben, dass in den von den USA zertrümmert hinterlassenen Ländern nun Aufmarschgebiete für Al-Qaida und andere sogenannte "Terroristen" entstanden sind, wurden nur aus einem Grund geführt: Geld. Genauer gesagt: Petrodollars, also Öl. Wie sagte schon ein anderer US-Politiker, auch Friedensnobelpreisträger so treffend? "Öl ist zu wertvoll, um es den Arabern zu überlassen!" (Henry Kissinger, ehemals US-Außenminister). Interessanterweise hat derselbe Mann auch folgendes gesagt: "Man kann im Nahen Osten keinen Krieg führen ohne Agypten und man kann keinen Frieden schaffen ohne Syrien". Und damit hatte er auch Recht.

Übrigens: Warum schrieb ich "sogenannte Terroristen"? Auch hierzu Volker Pispers:

"Die Frage ist: wovor haben Sie Angst? Das ist die entscheidende Frage beim Terrorismus, meine Damen und Herren. Es geht nicht darum, Verbrechen zu verharmlosen. Das sind Mörder! Miese, gemeine Mörder! Aber auch nicht mehr! Verherrlichen Sie die nicht zu Terroristen. Terror ist es, weil wir Angst davor haben. Der Terror ist hier, in Ihrem Kopf. Es sind Mörder, so wie viele Mörder auf der Welt rumlaufen. Wovor haben Sie Angst? Das ist die entscheidende Frage."

Anders gesagt: die wahren Terroristen sind die Medien und die Politprofessionellen in ihnen, die uns die Angst in den Kopf schrauben. Somit ist auch Herr Franz-Josef Wagner ein Terrorist.

Mittwoch, 11. September 2013

Aus aktuellem Anlass:

Aus aktuellem Anlass und weil bestimmt wieder in vielen Nachrichten und Sondersendungen zum heutigen Datum über den "Krieg gegen den Terror" salbadert werden wird: Volker Pispers und sein Programm "Bis neulich!" (Teil 2) von 2007. Obwohl sechs Jahre alt, haben seine Aussagen nichts von ihrer Gültigkeit verloren.



Es ist kein "Krieg gegen den Terror", es ist ein Krieg ums Öl. Die größte Triebfeder, die hinter Kriegen steckt ist: Geld. Schlicht und einfach. Die nächste, etwas kleinere Triebfeder ist Machterhalt von Kriegstreibern.

"11. September 2001, Amerika geschockt - zu Recht geschockt! Ein furchtbares Verbrechen. (...) Das ist Terrorismus. Das kann man nur ertragen und zwar in Würde. Wir können der Welt beweisen, dass eine Demokratie sich durch solche Verbrechen nicht erschüttern läßt. (...)" - Volker Pispers

Wie wir wissen, hat sich der damalige US-Präsident anders entschieden.

"Die Anschläge waren furchtbar in den USA, die waren entsetzlich und widerlich - genauso wie die Reaktionen bei uns. 'Dieser Tag hat die Welt verändert...' - 'Nichts wird jemals wieder so sein, wie es war!' - Meine Lieblingsüberschrift. Die hätten auch schreiben können 'So jung kommen wir nie wieder zusammen!' (...)" - Volker Pispers

Wir waren nach den Stimmen der damals Regierenden "allesamt Amerikaner" (Peter Struck) und hatten gefälligst solidarisch zu sein. "Solidarität bedeutet auch, zu allem bereit zu sein..." (Angela Merkel).

"Die Frage ist: wovor haben Sie Angst? Das ist die entscheidende Frage beim Terrorismus, meine Damen und Herren. Es geht nicht darum, Verbrechen zu verharmlosen. Das sind Mörder! Miese, gemeine Mörder! Aber auch nicht mehr! Verherrlichen Sie die nicht zu Terroristen. Terror ist es, weil wir Angst davor haben. Der Terror ist hier, in Ihrem Kopf. Es sind Mörder, so wie viele Mörder auf der Welt rumlaufen. Wovor haben Sie Angst? Das ist die entscheidende Frage." - Volker Pispers


Ein Großteil der Angst ist doch nicht die davor, dass der klischeehaft von den Medien im Auftrag der Kriegstreiber erschaffene bärtige islamistische Terrorist mit Sprengstoffgürtel vor uns steht, freundlich "Allahu Akbar" sagt, und dann den Knopf drückt. Wir haben Angst davor, dass uns das Öl und damit das Geld ausgeht. Wir haben Angst vor der Pleite. Marc-Uwe Kling ließ in "Die Känguru-Chroniken" das Känguru sehr richtig schreiben:

“Der Kapitalismus ist ein in jahrhundertelangem Arbeitskampf mühsam gefesseltes Monster, das Menschen frisst und Gold scheißt. Was wir in den letzten Jahrzehnten miterlebt haben, ist, wie die Leute, auf die das Gold geschissen wird, die Ketten des Monsters gesprengt haben, damit es wieder mehr Menschen frisst und noch mehr Gold scheißt und man kann nur hoffen, dass diese Leute irgendwann von den herabfallenden Goldklumpen erschlagen werden.”

Das wäre gerecht. Auf jeden Fall um einiges gerechter, als jeder "gerechte Krieg".

Bis neulich!