Samstag, 24. August 2013

Was darf Satire...?

Satire darf Auto fahren! Und zwar speziell die Fahrzeuge einer bestimmten Oberklassenmarke aus Baden-Württemberg.



Mit diesem Spot werden die Funktionen zweier Mechanismen beispielhaft gezeigt:

1. Satire

Zugegeben, es ist die Sorte mit dem Holzhammer, die gleiche Art, mit der uns der finnische Drehbuchautor und Regisseur Timo Vuorensola und sein Autorenteam die geheime Mondbasis der Nazis und die Invasion im Film "Iron Sky" gezeigt hat.

In jenem Film fand ich übrigens realsatirisch erschreckend, wie ein fiktives US-amerikanisches Volk der Sarah Palin nachempfundenen Präsidentin zujubelt, die zur Wiederwahl eine umjubelte Rede hält, die von den "Mondnazis" geschrieben wurde. Tatsächlich werden mit dieser Art Rhetorik heutzutage immer noch Wahlen gewonnen.




Ebenso zugegeben: Ich habe schallend gelacht, als ich die Schlusspointe des "Nicht-Mercedes"-Spots gesehen habe - weil es eben eine Art Humor ist, die ich mag.


2. Virales Marketing

Gerade die eingeblendete Distanzierung vom Daimler-Benz-Konzern am Anfang des Spots und die filmische Machart machen diesen Werbefilm, der keiner sein soll, zu einer ungewollten (wirklich??) Werbung für die Sicherheitsmerkmale (Kollisionswarnsysteme) bestimmter Oberklasselimousinen. Auch wenn betont wird, dass der Konzern eben nichts damit zu tun hat, wird er durch die Verbreitung des Spots in die Schlagzeilen kommen. Die Empörung der Daimler-Benz-Oberen über den Beitrag schafft weitere Medienpräsenz. Das sieht mir doch sehr nach Kalkül aus...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen