Mittwoch, 18. Dezember 2013

Die "neue APO?" - Gruselige Vorstellung!!






Wie bitte???

Ich stelle mir grad die Bilder vor... weiland, 1968, lief Rudi Dutschke an der Spitze der Demonstrationen gegen den Krieg in Vietnam... In Solidarität mit dem Vietcong (die Organisation, der auch ein aus der satirischen Literatur bekanntes Känguru angehörte!) wurden Sprechchöre wie "Ho, Ho, Ho-Chi-Minh!" skandiert.





Auf der anderen Seite trat die Bild-"Zeitung" als Sprachrohr der Hetze und Verunglimpfung der damaligen APO, der echten außerparlamentarischen Opposition, auf und wurde mit zum geistigen Brandstifter des Mordanschlags auf Dutschke am 11. April 1968:

Rudi Dutschke wird auf dem Kurfürstendamm durch drei Pistolenschüsse des Anstreichers Josef Bachmann lebensgefährlich verletzt. Noch am gleichen Abend und in den nächsten Tagen kommt es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten, die in ganz Deutschland versuchen, die Auslieferung von Springer-Zeitungen zu verhindern. Die BILD titelt scheinheilig über Dutschkes Todeskampf: "Millionen bangten mit" und stellt sich gleichzeitig selbst als Opfer studentischen Terrors dar.

"Die Kugel Nummer eins kam
Aus Springers Zeitungswald
Ihr habt dem Mann die Groschen
Auch noch dafür bezahlt
Ach Deutschland, deine Mörder
Es ist das alte Lied
Schon wieder Blut und Tränen
Was gehst Du denn mit denen
Du weißt doch was dir blüht!"

(aus: "Drei Kugeln auf Rudi Dutschke", Wolf Biermann, 1968)





Und was wird jetzt, 45 Jahre danach, passieren? Joggen demnächst die Bild-Schreiberlinge mit Franz-Josef Wagner an der Spitze durch die Straßen und skandieren zu dieser "Zeitung" passende Sprechchöre? Etwa: "Ho-, Ho-, Hodenkrebs!" oder sowas? Das geht schon über Realsatire hinaus - das ist blanker Zynismus! Die damalige Hauspostille der Hetze gegen die originäre außerparlamentarische Opposition mopst sich den Namen von damals und stößt die APO in den Orkus, aus dem sie sonst ihre "Nachrichten" hervorzieht.

Hieß es bei Wolf Biermann noch "Groschen", so sind Menschen in diesem Land heute bereit dazu, für ein Blatt Altpapier, das nicht nur optisch, sondern auch inhaltlich mit einer Mischung aus Blut, Sperma und Exkrement bedruckt ist, aktuell 70 Cent zu bezahlen... nur mal zur Erinnerung, was das in der damaligen Währung bedeutet: das sind fast 1,40 DM... Das Blutgeld ist deutlich angestiegen...

Rudi Dutschke muss wohl gerade in seinem Grab rotieren, was das Zeug hält! Und wieder kann man kaum so viel essen, wie man kotzen möchte bei der kaltschnäuzigen Geschichtsvergessenheit der Mordgehilfen aus dem Verlagshaus Axel Springer!









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